Sozialkompetenz

Sozialkompetenz

Zwischenmenschliches Verhalten

Unter Sozialkompetenz versteht man Kenntnisse und Fähigkeiten, die jemanden in Beziehungen zu Menschen situationsadäquat handeln lassen. Prinzipiell geht es also immer darum, wie man sich im Umgang mit Kollegen, Vorgesetzten und Kunden verhält. Sozialkompetenz ist sowohl in Routine- als auch in Nicht-Routine-Situationen gefragt, wobei sie in letzteren von besonderer Bedeutung ist. Wichtige Bestandteile der Sozialkompetenz sind:

Kommunikationsfähigkeit

Nein, kommunikationsfähig bedeutet nicht, dass man andere "an die Wand redet". Vielmehr formuliert man Botschaften klar und deutlich, so dass andere die Aussage leicht und richtig verstehen. Andererseits bedeutet Kommunikationsfähigkeit auch, Botschaften des Gegenübers richtig zu deuten. Deshalb muss jemand, der für sich in Anspruch nimmt, kommunikationsfähig zu sein, gut zuhören und Signale wie Mimik, Gestik und Körperhaltung entschlüsseln sowie adäquat darauf reagieren können. In Stellenanzeigen kann das Stichwort Ausdrucksfähigkeit einen Teilbereich der Kommunikationsfähigkeit "einfordern".

Konflikt(lösungs)fähigkeit

Treffen unterschiedliche Interessen und Positionen aufeinander, kann es zu Konflikten kommen. Sie können bereits durch die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Unternehmensfunktionen bzw. –abteilungen entstehen. In internationalen Unternehmen kommen möglicherweise Konflikte wegen unterschiedlicher Einstellungen in verschiedenen Ländern hinzu (s. u. interkulturelle Kompetenz). Um sie zu schlichten oder gar positiv zu nutzen, muss man nicht nur mit Konflikten umgehen können, sondern es ist auch Pragmatismus (also die Konzentration auf die Sache), das Entwickeln alternativer Konzepte sowie Kompromissfähigkeit (Berücksichtigung der Interessen und Vorschläge anderer) vonnöten.

Kooperationsfähigkeit/Kooperationsbereitschaft

Bei der Kooperationsbereitschaft geht es darum, ob man Meinungen anderer respektiert, ernst nimmt, gemeinsame Entscheidungen – selbst wenn sie dem eigenen Standpunkt widersprechen – mitträgt, offen und fair mit anderen umgeht, Kontakte zu anderen herstellt und pflegt, sich für Anliegen anderer interessiert, Wissen weitergibt. Alles in allem handelt es sich bei Kooperationsfähigkeit also um eine Bezeichnung für die Art, wie man mit anderen zusammenarbeitet.

Einfühlungsvermögen (Empathie)

Hiermit bezeichnet man die Fähigkeit einer Person, sich in eine andere hineinzuversetzen, ihre Gefühle nachvollziehen oder gar zu teilen und sich so über deren Handlungen und Gedanken klar zu werden. Das Wesentliche am Einfühlungsmögen ist, dass man versteht oder zumindest zu verstehen versucht, was das Gegenüber antreibt, motiviert und prägt.

Emotionale Intelligenz

Unter emotionaler Intelligenz versteht man, dass jemand intuitives Geschick im Umgang mit Kollegen, Mitarbeitern und Kunden mitbringt. Daher bildet sie eine Art Symbiose aus Team-, Kommunikations- und Konfliktlösungsfähigkeit sowie Einfühlungsvermögen.

Teamfähigkeit oder Teamorientierung

Die Effizienz einer (Arbeits-)Gruppe lässt sich nicht dadurch erhöhen, dass man effektiv in Teams arbeitet, aber auch nicht dadurch, dass man als einzelner Lösungen sucht oder eine Aufgabe in Zusammenarbeit mit anderen zu lösen versucht. Unter Teamorientierung versteht man vielmehr, wenn die gesamten Denk- und Arbeitsprozesse dem Teamgeist untergeordnet sind. Möglicherweise bedeutet die Forderung nach Teamfähigkeit in einer Stellenanzeige daher eine Art Gruppenzwang.

Motivationsfähigkeit, Überzeugungsfähigkeit

Personen mit hoher Motivierungs- oder auch Überzeugungsfähigkeit gelingt es leicht, andere zu motivieren bzw. ihre eigenen Ideen, Pläne und Vorstellungen darzustellen und Menschen für sich einzunehmen. Deshalb, und weil sie es schaffen, ihre Meinung auch gegen Widerstände durchzusetzen, übernehmen derart Begabte oft Führungsrollen in Gruppen.

Kritikfähigkeit

Hier sollte man unterscheiden zwischen der Rolle des Kritisierenden und der des Kritisierten. Kritiker sollten darauf achten, Kritik immer in sachlichem, angemessenem Ton und möglichst nur unter vier Augen zu üben (und nicht etwa vor Gruppen, was dem Betriebsklima sicher abträglich wäre ...). Dies gewährleistet, dass Kritik richtig verstanden wird. Sicherlich hört niemand gern, dass er "unzulänglich ist", dennoch sollte man Kritik annehmen und mit ihr umgehen können. Wichtig ist, dass man sie nicht persönlich nimmt oder gar auf Rache sinnt, sondern sie als Möglichkeit betrachtet, gezielt an sich zu arbeiten, um die eigene Lage zu verbessern. Abgesehen davon, geht es bei Kritikfähigkeit nicht unbedingt nur um Negatives– es gibt auch "positive Kritik" in Form von Lob oder Anerkennung, die der Motivation dient, aber nicht als "Ruhekissen" misszuverstehen ist – selbst mit Lob muss man also umzugehen lernen. Ob Kritik fruchtet, hängt daher immer von der Bereitschaft einer Person, sich mit sich auseinanderzusetzen, ab.

Interkulturelle Kompetenz

Diese Kompetenz gewinnt in Zeiten der Globalisierung und vor allem in international tätigen Unternehmen an Bedeutung. Hier geht es darum, sensibel auf "Angewohnheiten" anderer Kulturen zu reagieren, dementsprechend zu kommunizieren versteht und auch Wissen über andere Kulturen hat.

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