Weniger ist mehr

Stressminderung statt ausbrennen

Vereinfachen und runterschalten

"Schalten Sie doch runter, vereinfachen Sie Ihr Leben!", das sagt sich leicht. Doch was bedeutet das? Stress herausnehmen aus dem Berufsleben, prüfen, was man wirklich braucht: den hochdotierten Job mit Unmengen an Arbeit oder die Stelle mit mehr Freizeit? (Stichwort: Work-Life-Balance). Muss der Kleiderschrank wirklich so voll sein, "brauchen" Sie wirklich Tausende von Business-Kontakten (Stichwort: Networking) oder sind einzelne gute und zuverlässige Kontakte "wertvoller"?

Es ist schlicht widersinnig, dass immer weniger Berufstätige immer mehr Arbeit erledigen. Diese arbeiten, bis sie weder körperlich noch psychisch weiterkönnen, wofür sie aber viel Geld bekommen. Doch was hat man davon, wenn man keine Zeit findet, das Geld auszugeben? Wenn man im Hamsterrad gefangen ist und nicht mehr herausfindet? Für einige ist dann der Zeitpunkt zum "downshiften" gekommen: Die Spitzenposition wird gegen einen einfacheren Job getauscht, man arbeitet weniger, hat weniger Geld, im Gegenzug aber mehr Zeit und sieht einen Sinn in seinem Leben (nicht missverstehen: es gibt Menschen, die sich bei 16 Stunden Arbeit wohlfühlen).

In Deutschland ist man von den Einsichten, die im anglo-amerikanischen Raum zu diesem mittlerweile recht verbreiteten Trend führten, noch Lichtjahre entfernt. Allerdings geraten Stichwörter wie "simplify your ..." oder "Work-Life-Balance" auch hier langsam in den Fokus des Interesses. Da das Runterschalten aber individuelle und somit prinzipiell unterschiedliche Lösungen bietet und verlangt, sollte man sich zunächst folgende Fragen beantworten:

  • Möchte ich die Fremdsteuerung in meinem Berufsleben senken und wenn ja, in welchem Maß?
  • Was stiehlt mir die meiste Zeit?
  • Was kann ich tun, wenn die Arbeit mein größter Zeitfresser ist und ich das ändern will?
  • Kann ich die Arbeitszeit reduzieren und wenn nicht: Welche Alternativen existieren?
  • Was bereitet mir so viel Freude, dass ich mehr Zeit dafür aufbringen möchte?
  • Ohne was kann ich nicht leben, was brauche ich wirklich? Worauf kann ich verzichten?
  • Welche Kontakte und Personen sind mir wichtig?
  • Worin liegt mein Lebenssinn?

Wenn man alleine nicht mit diesen Fragen zurechtkommt, sie aber konsequent angehen will, kann professionelle Hilfe sinnvoll sein.